„Freiberger Begegnungsfest"


IB Süd, Stuttgart

         

 

Was haben zwei Esel, ein Wurfspiel, eine Pflanzentauschbörse und ein Stadtteilquiz miteinander gemeinsam? Sie alle waren Teil des „Freiberger Begegnungsfests“ am 8. Juli in Stuttgart-Freiberg. Unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“ kam die Nachbarschaft vor dem evangelischen Gemeindezentrum „Michaelshaus“ bei schönstem Sommerwetter zusammen, um einen Nachmittag lang gemeinsam zu essen, zu spielen und zu lachen.
Das IB-Projekt „Wir für Freiberg“ (gefördert vom Deutschen Hilfswerk) hatte die Aktion angestoßen und mit elf anderen Einrichtungen vor Ort organisiert. Von mehreren Trägern der Kinder- und Jugendarbeit bis zur Bürgerstiftung Stuttgart, den WohnCafés und der evangelischen Kirchengemeinde waren Einrichtungen unterschiedlichster Ausrichtung und Zielgruppen mit dabei. Gefördert wurde das Fest u.a. von der Stiftung Schwarz-Rot-Bunt, die zu einem „Schwarz-Rot-Bunten Sommer der Begegnung“ aufgerufen hatte.
Auch freiwillig Engagierte setzten sich dafür ein, dass das Fest eines der Highlights des Freiberger Sommers wurde: Über verschiedene kostengünstige oder gar kostenlose Essensangebote, zahlreiche Kreativ- und Spielaktionen sowie eine improvisierte Tanzeinlage entstand eine nachbarschaftliche und kooperative Stimmung, bei der die Vielfalt des Stadtteils hervorgehoben und gefeiert wurde.
Denn dies war die Motivation für das Fest und letztlich für das gesamte Projekt „Wir für Freiberg“ (seit 2022 Nachfolgeprojekt von „MOVE Freiberg“). Seit den 2000er Jahren wird mit unterschiedlichen Programmen versucht, den sozialen Missständen im Stadtteil Stuttgart-Freiberg entgegen zu wirken. Viele positive Entwicklungen wurden in der Vergangenheit angestoßen, doch fehlt mit dem Wegfall des Quartiersmanagements vor zehn Jahren eine wichtige Koordinierungsstelle. Heute sind ehrenamtliche Strukturen in vielen Bereichen weggebrochen; Bewohnende beklagen sich häufig über die Anonymität und Isolation im Stadtteil.
Das Begegnungsfest am 8. Juli war also zum einen eine ideale Gelegenheit, Freibergerinnen und Freiberger zusammen zu bringen, die sich ansonsten vielleicht nie begegnet wären. Zum anderen setzte es Impulse, die über den eigentlichen Festtag hinauswirken. Denn „Wir für Freiberg“ nutzte zum Beispiel die Chance, mit den Besuchenden in den Austausch zu treten und zu erfahren: Wie lebt es sich eigentlich im Stadtteil? Und was könnte ganz konkret getan werden, um das Zusammenleben im Quartier zu verbessern? Die Ergebnisse dieser Bedarfserhebung fließen direkt in den Maßnahmenplan für die kommende Förderphase des Projekts (vorr. 2023-2025); gleichzeitig wird der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern natürlich auch im nächsten Jahr fortgeführt. So sind neben einer großen Zukunftswerkstatt weiterhin vielfältige aufsuchende Aktionen und Feste geplant, um möglichst viele Menschen zur gemeinsamen Gestaltung des Quartiers zu ermutigen.