Etwa vierzig Kinder aus verschiedenen Stadtteilen der Landeshauptstadt Schwerin, aus unterschiedlichen Lebenssituationen und divergentem sozialem Umfeld erlebten eine abwechslungsreiche und turbulente Ferienwoche, die wohl vielen der jungen Teilnehmer*innen wie auch den beteiligten Teamer*innen lange im Gedächtnis haften bleiben wird. Besonders die Intensität der Begegnungen, die Offenheit aller Beteiligten und die vielen Möglichkeiten zur Mitbestimmung der jungen Leute generierten den Erfolg des Projektes.
So erlebten die Kinder und Teamer*innen die Projektwoche unter dem Motto „MEINE WELT IST (D)EINE WELT“, die im Juli 2018 stattgefunden hat. Ermöglicht hat es die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt, die im Rahmen der Ausschreibung „Die Vorzüge der Demokratie erlebbar machen – Demokratiegefährdungen entgegenwirken“, u.a. dieses Projekt gefördert hat.
Das Projekt wurde von IB Westmecklenburg – Schulsozialarbeit Schwerin und dem Internationalen Kinder-und Jugendkulturzentrum, Schule der Künste Schwerin, durchgeführt. Die Schweriner Schule der Künste, für die inhaltliche Projektausgestaltung verantwortlich, richtete das Projekt transkulturell aus. So wurden in den Workshops insbesondere die Gemeinsamkeiten trotz unterschiedlicher Herkunft, Parallelen in verschiedenen Kulturen und Sprachen thematisiert. Viel Zeit nahmen sich die Verantwortlichen, vor dem Start der künstlerischen/kulturellen Arbeit, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Die Kinder sahen sich ernst genommen, beteiligt und diskutierten angeregt über eigene Problemlagen, das Anderssein, erlebte Feindseligkeiten aufgrund Herkunft und Aussehen, über ihre Lieblingsbeschäftigungen, Freunde, wachsenden schulischen Stress. Es wurde deutlich, dass Vorurteile ein Zusammenleben unnötig erschweren, man voneinander vielmehr lernen kann und ein Miteinander umgehen bzw. Zusammenarbeiten nur auf der Grundlage von Gleichberechtigung und gegenseitiger Akzeptanz funktioniert.
Ein Anders bzw. Fremd sein stand u.a. im Mittelpunkt der Workshops „Film- und Tonstudio“. Ideen der Kinder fanden sich in Liedtexten wieder, eifrig wurden Songs und Sprachaufnahmen produziert, wobei die Kinder selbst Hand anlegen durften. Sowohl im Singen als auch im Aufnahme- und Bearbeitungsbereich traten erstaunliche Fähigkeiten und Interessen der jungen Leute zutage.
Zum Abschluss des fünftägigen Ferienangebots wurde ein lustiger Kurzfilm gedreht, in dem zwei Gruppen, eine aus Menschen bestehende und eine imaginären „Fremden“ bestehende, unerwartet aufeinander treffen.
Autor*innen: Holger Reschke, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Schule der Künste Schwerin und Silvia Stajerova, Stiftung Schwarz-Rot-Bunt