24. & 25.09.2024 | Workshop zu den IKW 2024: "Sinti:zze und Rom:nja verstehen"


Aktion zur Interkulturellen Woche 2024

Die Interkulturelle Woche (IKW) ist eine bundesweit stattfindende Aktionswoche, die zum Ziel hat, die Vielfalt unserer Gesellschaft sowie das friedliche Zusammenleben in Deutschland und in Europa zu fördern. Seit 1975 findet die Aktionswoche jährlich Ende September statt. Dabei werden in über 600 Städten und Gemeinden rund 5.000 Veranstaltungen umgesetzt. 

Die IKW 2024 findet vom 22. bis 29. September 2024 statt. Das Motto 2024 lautet „Neue Räume“.

Im Rahmen der IKW bietet der Fachbereich Politische Bildung des IB sowie die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt kostenfreie Online-Seminare zum Thema Antiziganismus an. Antiziganismus ist ein weit verbreitetes und tief verwurzeltes Ressentiment. Es umfasst vorurteilhafte Einstellungen sowie die Diskriminierung und Ausgrenzung bis hin zur Verfolgung von Rom*nja, Sinti*zze und Jenische.

Die Seminare sollen das eigene Denken und Handeln reflektieren, Einblick in die Geschichte liefern und Beispiele für eine diskriminierungsfreie Bildungsarbeit geben. Die Workshops können unabhängig voneinander besucht werden. Es wird allerdings empfohlen das Seminar „Sinti*zze und Rom*nja – Eine Geschichte der Verfolgung und Ausgrenzung“ als Grundlage für den Workshop am 25.09. zu besuchen. 

Anmeldungen sind bis zum 15. September 2024 möglich. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.


Über die Workshops

Sinti*zze und Rom*ja – Eine Geschichte der Verfolgung und Ausgrenzung

Dienstag, 24.09.2024 – 09:00 bis 12:30 Uhr

Sinti*zze und Rom*nja können auf eine jahrhundertelange Zeit der Verfolgung zurückblicken. Vor mehr als 1.000 Jahren wurden Sinti*zze und Rom*nja gezwungen eine neue Heimat zu finden. Krieg & Vertreibung führten sie von Indien nach Europa, wo sie sich in verschiedenen Ländern niederließen. Doch auch in ihrer neuen Heimat erfuhren sie immer wieder Diskriminierung, Ausgrenzung und Vertreibung. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges verschärfte sich die Lage für Sinti*zze und Rom*nja. Es begann eine Zeit der systematischen Verfolgung, welche in einem brutalen Völkermord unter dem NS-Regime endete. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die Verbrechen lange verschwiegen und erst nach dem jahrzehntelangen Einsatz von Roma-Aktivist*innen und -Selbstorganisationen als Völkermord anerkannt. Dennoch halten sich bis heute Vorurteile über Sinti:zze und Rom:nja hartnäckig und sie erfahren weiterhin Ausgrenzung und Diskriminierung.

Um Vorurteile und Stereotype abzubauen ist es wichtig, die Geschichte der Sinti*zze und Rom*nja zu verstehen. Das wollen wir in diesem Online-Seminar erreichen. Das Seminar legt den Grundstein für einen weiteren Workshop im Rahmen der Interkulturellen Woche 2024. Nur wer die komplexen historischen Hintergründe der Sinti:zze und Rom:nja versteht, kann versuchen aktuelle Probleme zu lösen, sich für mehr Toleranz und Verständnis einsetzen und gegen Antiziganismus vorgehen.

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Sinti*zze und Rom*nja – Aktuelle Herausforderungen und Best Practices

Mittwoch, 25.09.2024 – 09:00 bis 12:30 Uhr

Sinti*zze und Rom*nja sehen sich auch heutzutage immer noch weitverbreitetem Rassismus, Ausgrenzung und Vorurteilen ausgesetzt. Viele verbergen ihre eigene Identität aus Angst vor Verurteilung und Benachteiligung, insbesondere im Arbeitsleben und an Hochschulen. Vorherrschende Vorurteile über Sinti*zze und Rom*nja sind nach wie vor weit verbreitet – nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Fachkräften in Jugendzentren, Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen. Viele Sozialarbeiter*innen und Pädagog*innen sind oft mit Herausforderungen und Situationen konfrontiert, in denen sie nicht weiterwissen – und genau hier soll der Workshop ansetzen.

Wir wollen uns diese Phänomene genauer anschauen, auf die aktuelle Lebenssituation der Sinti*zze und Rom*nja schauen und Best Practice Beispiele geben. Durch interaktive Gruppenarbeiten und praxisnahe Hilfestellungen zu konkreten Fällen aus der Sozialen Arbeit, soll den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden sich auszutauschen und hilfreiche Methoden für ihre Arbeit zu erlernen.

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Über den Referenten:

Radoslav Ganev, Rom und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Vechta. Projektkoordinator "Sinti:zze und Rom:nja in der bundesdeutschen Hochschullandschaft – Bestandsaufnahme über den Kampf gegen Antiziganismus an Hochschulen und Universitäten"

 


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