Streetwork und Videoprojekt stärken Integration


Naumburg: „PiX” – Pictures (e)Xtrem“ – Kriminalprävention von Jugendlichen für Jugendliche

Das IB-Bildungszentrum verbessert mit „PiX“ die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im sachsenanhaltinischen Burgenlandkreis. Mit dem niedrigschwelligen Angebot holen die Pädagogen gefährdete Jugendliche da ab, wo sie teilweise außerhalb aller Bildungsinstitutionen stehen. Die aufsuchende Sozialarbeit spricht Jugendliche an und gewinnt sie für ein Videoprojekt. Gemeinsam können die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung ein Video über Gewalt und Kriminalität entwickeln, es umsetzen und in Schulen und Jugendzentren präsentieren. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren bis 2013 angelegt. Während der Laufzeit bilden sich mehrere Videoprojektgruppen; somit erreicht das Projekt eine Vielzahl von Jugendlichen. Zur Herstellung eines Gruppengefühls dient anfangs ein angeleitetes Trainingsprogramm mit kooperativen Abenteuerspielen und Übungen im örtlichen Kletterwald. Das fördert Schlüsselqualifikationen wie Eigenverantwortung und Verantwortungsbewusstsein genau so wie Teamgeist, Teamfähigkeit und Sozialkompetenz. Im weiteren Projektverlauf leiten Multiplikatoren die Teinehmer an, sich mit Gewalt, Aggression, Fremdenfeindlichkeit und Kriminalität auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen sollen trotz vorhandener körperlicher Stärke und einer möglicherweise vorhandenen Opfererfahrung Bewältigungsstrategien erlernen und somit auf Gewaltanwendung verzichten. Für eine nachhaltige Wirkung wird ein Antiaggressionstraining mit den Teilnehmenden durchgeführt. Eine Besichtigung der JVA Naumburg konfrontiert die Jugendlichen mit ihrem Verhalten und der möglichen Konsequenz delinquenten Verhaltens.

Das alles verarbeiten die Jugendlichen dann in kleinen Gruppen unter Einsatz alter und neuer Medien in eigenen Videoprojekten. Sie finden ‚ihr’ Thema, schreiben ein Drehbuch, entwerfen Dialoge, bestimmen Requisiten und Drehorte. Das schafft eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den Themen und führt zu intensiven Reflexionen eigener Verhaltensmuster. Nach dem Dreh präsentieren die Gruppen ihre Videos anderen Schülern in allgemeinbildenden Schulen, Auszubildenden sowie am FSJ teilnehmenden Jugendlichen. Gewalt- und Kriminalitätsprävention erfolgt damit auf einer neuen Ebene – von Jugendlichen für Jugendliche.

 

Ansprechpartnerin:
Christina Lüdicke,
Tel: 03445 / 230 40,
E-Mail: Christina.Luedicke@internationaler-bund.de