Chronik Schwarz-Rot-Bunt

Seit 2002 gegen Rechtsextremismus und Gewalt

Mit der dauerhaft angelegten Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB Pro Demokratie und Akzeptanz“ geht der Internationale Bund seit 2002 aktiv gegen die Akzeptanz demokratiefeindlicher, rassistischer Einstellungen u.a. in der Mitte unserer Gesellschaft vor.

Seit dem Start der Kampagne hat der IB bundesweit hunderte Projekte gegen Rassismus und Gewalt initiiert. Mehr als 20.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene beschäftigten sich durch die Kampagne mit den Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft. Die Erziehung zu Demokratie und Toleranz ist als Querschnittsaufgabe in allen Arbeitsbereichen des IB fest verankert. Das halten wir für den wirksamsten Weg, präventiv gegen extremistisches Gedankengut vorzugehen.

Im Rahmen der IB-Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt“ wurden zahlreiche Veranstaltungen, Seminare und Schulungseinheiten, Film- und Musik-Projekte in Schul-, Jugend- und Stadtteilzentren, Unterrichtsmaterialien für alle Schulformen und Altersstufen sowie Maßnahmen der Erwachsenenbildung realisiert. Seit Gründung der gleichnamigen Stiftung, wird die Kampagne durch diese finanziell unterstützt und umgesetzt.

Lesen Sie hier über die Meilensteine der Kampagne und zur Gründung der Stiftung Schwarz-Rot-Bunt:

2001

„Schwarz-Rot-Bunt. IB Pro Demokratie und Akzeptanz“ basiert auf einem Antrag, den die Mitgliederversammlung des Internationalen Bundes im Mai in Mannheim beschließt. In diesem Antrag formulieren die Initiatorinnen und Initiatoren:
„Auf der Basis seiner Satzung und seines Selbstverständnisses tritt der Internationale Bund entschieden für Gewaltfreiheit, Solidarität und gesellschaftliche Partizipation aller Mitglieder dieser Gesellschaft ein und wendet sich aktiv gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Gewalt. Er beteiligt sich auf kommunaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene an Programmen und Kampagnen, die ein breites Aktionsspektrum für Solidarität und Akzeptanz schaffen.“
Damit beauftragt die Mitgliederversammlung den Vorstand, die Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB Pro Demokratie und Akzeptanz“ konzeptionell auszuarbeiten.
Bereits im Herbst starten die ersten Projekte im Rahmen eines Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus.

2002

Im Januar präsentiert der Vorstand das Logo der Marke „Schwarz-Rot-Bunt. IB Pro Demokratie und Akzeptanz“. Die Unternehmenskommunikation des IB bietet zahlreiche Materialien für die Durchführung der Kampagne in allen Einrichtungen an. Der SRB-Ordner mit Unterrichtsmaterialien geht an alle Einrichtungen.
Im März 2002 legt der Vorstand ein Konzept vor. Darin definiert er die Ziele von „Schwarz- Rot-Bunt“ und formuliert einen Auftrag an die Mitarbeiter*innen, die Kampagne als Querschnittsaufgabe in allen Angeboten zu integrieren.
Ab Mai führt der IB die ersten Mitarbeitendenfortbildungen im Rahmen von „Schwarz-Rot-Bunt“ durch. Seither bietet der IB regelmäßig ein attraktives Fortbildungsprogramm innerhalb seiner Weiterbildungsstrategie an.

2003

Die bereits 2002 begonnenen Multiplikator*innenschulungen werden fortgesetzt. Im Zentrum stehen die „Materialien für den politischen Unterricht in der beruflichen Bildung“. Ein weiterer Ordner mit „Materialien zur interkulturellen Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten“ wird veröffentlicht.
Die Einrichtungen führen zahlreiche Projekte unter dem Kampagnendach „Schwarz-Rot-Bunt“ durch. Teilweise werden sie im Rahmen der Bundesprogramme „Entimon“ und „Xenos“ realisiert.
In Pirmasens veranstaltet die Jugend Kulturwerkstatt ein großes Open Air Konzert mit der Rockmusikgrupe „Rainbows“. Weitere Infos: www.jukuwe-pirmasens.de
Im Dezember veröffentlicht der IB die Dokumentation „Bunt wie das Leben“. Darin berichtet ein IB-Forschungsprojekt über die Wirkungen der Kampagne.

2004

In Frankfurt an der Oder feiert der IB das Europa- und Brückenfest. Zusammen mit dem Oberbürgermeister von Frankfurt, Martin Patzelt, Slivia Schott vom Hauptstadtbüro des IB sowie dem Bürgermeister von Slubice, Robert Lopusiewicz, feiern die Region mit über 2.500 Bürger*innen ein grenzüberschreitendes Fest. Das deutsch-polnische Unterhaltungsprogramm rund um das historische Rathaus gipfelt am Abend in das Konzert von Frank Schöbel, einem der bekanntesten Schlagersänger im Osten. Marktstände zahlreicher IB-Einrichtungen präsentieren ihre Angebote und werben für “Schwarz-Rot-Bunt”. Eine Radtour rund um Oder und Neiße mit 40 deutschen, tchechischen und polnischen Jugendlichen endet nach 375 Kilometern und sechs Tagen am Brückenfest.

2005

Die Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt“ findet zunehmend Eingang in die Regelarbeit mit Themen wie: Partizipation und Teilhabe beispielsweise bei den Schüler*innenvertretungen der IB-Schulen, Stadtteilprojekten und Quartiersmanagement, Erziehung zur Demokratie wie in den „Schwarz-Rot-Bunt“-Kindergärten, Interkulturelle Kompetenzentwicklung.
“Integration durch Bildung” heißt die Veranstaltung, zu der der IB am 10. November ins Frankfurter IB-Hotel Friedberger Warte IB-Auszubildende und viele Prominente einlädt. Unter anderen Prominenten kochen Johannes B. Kerner, der Drei-Sterne-Koch Heinz Winkler aus Aschau am Chiemsee und wichtige Unterstützer der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt“; mit dabei auch Heike Meier-Henkel sowie die Fußball-Weltmeisterin von 2003, Steffi Jones. Sie begeistern sich während des Schaukochens für die IB-Kampagne und sagen dem IB ihre weitere Unterstützung zu.

2007

Ende September unterzeichent der IB als erstes gemeinnütziges Unternehmen die “Charta der Vielfalt”. Damit bekennt sich der IB ausdrücklich zu den Grundsätzen der von der Staatsministerin und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Professor Dr. Maria Böhmer, initiierten Charta.
Der IB arbeitet mit am nationalen Integrationsplan der Bundesregierung. In insgesamt zehn Arbeitsgruppen erarbeiten Vertreter*innen von Bundes- und Landesministerien, Migrant*innenorganisationen, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden sowie Wissenschaft und Wohlfahrtsverbänden klare Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Integrationspolitik.

2008

Auch im siebten Jahr seit der Initiierung von “Schwarz-Rot-Bunt” hat die Kampagne einen festen Platz in der Mitarbeiter*innenfortbildung und in der Projektarbeit. “Gewaltprävention” und “Stärkung von Zivilcourage” sind die beiden Schwerpunkte, mit denen es in die nächste Etappe geht.

2009

Am 8. Mai findet eine Fachveranstaltung und Projektmesse zu der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt“ im Frankfurter Rathaus „Römer“ statt. Anlass ist der 60. Geburtstag des IB. Mit von der Partie sind der französische Soziologe und Publizist Alfred Grosser sowie die Fußballnationalspielerin Steffi Jones.
Der IB veröffentlicht die Broschüre „Gewaltprävention im IB”.

2010

Der neue Schwerpunkt „Gewaltprävention“ findet Eingang in die Regelarbeit mit Themen wie: Empowerment als Handlungskonzept beispielsweise in Kompetenzagenturen und Jugendmigrationsdiensten; Aggressionsabbau sowie Gewaltprävention in der offenen Jugendarbeit etwa mit dem Boxcamp Kassel und Stadtallendorf oder dem Kraftsporttraining in Bad Kreuznach sowie der Arbeit mit rechts orientierten Jugendlichen in der Oberlausitz.

2011

Der stetige Ausbau der politischen Bildungsarbeit seit Beginn der Kampagne mündet in die Entwicklung von entsprechenden Strukturen zur Umsetzung von „Schwarz-Rot-Bunt“ als Querschnittsaufgabe in den Verbünden und Niederlassungen.
Im Oktober beginnt die Ausschreibung für den „Schwarz-Rot-Bunt-Preis 2012“. Bewerben können sich Einrichtungen des IB mit innovativen Projekten, die die Kampagnenziele in der Regelarbeit vorbildlich umsetzen. Bei den Beiträgen kann es sich um Projekte, Seminare, Aktionen und Einzelveranstaltungen oder auch um Angebote als Bestandteil der Regelarbeit handeln. Sie sollen thematisch dem „Schwarz-Rot-Bunt“-Motto „Pro Demokratie und Akzeptanz“ zuzuordnen sein und mit den Grundlagen und Zielen der Kampagne übereinstimmen.

2012

Am 15. Februar ist der Einsendeschluss zum „Schwarz-Rot-Bunt-Preis 2012“. 41 Beiträge wurden eingereicht. Im März und April tagt die Jury
Am 8. Mai findet die Preisverleihung des „Schwarz-Rot-Bunt-Preises 2012“ statt. In der Werkstatt der Kulturen in Berlin präsentieren die Jury und der IB-Vorstand die zehn besten Wettbewerbsbeiträge. Die drei Sieger-Einrichtungen erhalten ein Preisgeld als Unterstützung für ihre Arbeit. Die öffentliche Veranstaltung findet große Aufmerksamkeit. Der Vorstand stellt die Pläne zur Gründung der „Stiftung Schwarz-Rot-Bunt“ vor. Ende 2012 wurde die Stiftung offiziell gegründet.